Fotos & Berichte

Pilgern auf den Spuren von Martin Luther

0 Kommentare

9. - 16. August 2014 von Orlamünde nach Erfurt

Martin Luther studierte in Erfurt und lehrte und lebte mit seiner Familie in Wittenberg. In welche Orte seine reformatorischen Ansätze ausstrahlten, wo er predigte oder in Auseinandersetzungen mit anders Denkenden wie Karlstadt geriet, konnten wir auf unserem Abschnitt des Lutherwegs nachvollziehen.

Als Pilgernde ließen wir uns auf einen Weg ein, der durch das waldreiche Bergland an der Saale führte, Kirchen und Burgen am Wegesrand entdecken ließ und die historischen und lebendigen Städte Jena, Weimar und Apolda einschloss. Ziel war das Augustinerkloster in Erfurt.

Es ist nicht ganz einfach, mit Martin Luther zu wandern. Diese bewegte Lebensgeschichte mit ihrer Fülle an theologischen Aspekten konnten wir beim Pilgern nur in „homöopathischen Dosen“ wie eine Mitpilgerin es beschrieb, aufnehmen. Im Leitungsteam hatten Annette Pfaff und ich uns in der Vorbereitung auf die theologischen Grundaussagen „allein aus Gnade, allein durch Christus, allein durch die Schrift, allein aus Glauben“ konzentriert.

Im Unterwegssein erlebten wir die Eigendynamik des Pilgerns: die Wohltat, im eigenen Rhythmus zu gehen, einzeln zu gehen und in einer Gemeinschaft getragen zu sein, die eigene Kraft und auch die eigenen Grenzen zu spüren, uns an der Schönheit der Schöpfung und der Kultur zu freuen, einfach da zu sein, sich von Menschen die geliebte Kirche zeigen zu lassen … offen zu sein für überraschende Begegnungen. Aufatmen, zu sich selbst kommen, anderen Menschen und Gott begegnen, dazu bot die Pilgerwoche Gelegenheit. Morgen- und Abendgebet und Frühstück, Picknick und Abendessen gaben den einzelnen Tagen eine Struktur, auf der anderen Seite barg der Lutherweg viele Überraschungen in sich. An jedem Tag konnten wir erwartungsvoll aufbrechen und abends dankbar und reich beschenkt zurückblicken.

Helga Westermann

Zurück

Einen Kommentar schreiben